Vögel im Winter – Machen Sie Ihren Garten winterfit
Da sitzen Sie, in den Bäumen und Sträuchern, gut versteckt zwischen den Ästen: Vögel. Aber was passiert mit den gefiederten Tieren im Winter? Wenn es kälter wird und die Natur in eine dicke Schneeschicht getunkt wird? In der eisigen Jahreszeit gibt es für Hobbygärtner und Tierliebhaber zwei grundlegende Maßnahmen, die man für Vögel tun kann. Machen Sie Ihren Garten jetzt winterfit für Vögel!
Vögel haben im Durchschnitt eine Temperatur zwischen 39 und 42 Grad Celsius. Durch ihre erhöhte Temperatur haben sie es im Winter besonders schwer, diese zu halten. Sie plustern sich im Kalten auf, um eine wärmende Luftschicht zwischen den Federn zu schaffen. Zu dieser Anstrengung kommt hinzu, dass ihr Körperfett im Winter geradezu zu schmelzen scheint. Die Tiere verlieren sehr schnell an Gewicht und werden immer schwächer, bis schließlich in den Zahlen enorme Einbrüche zu vermerken sind. Wie also bringt man Vögel sicher durch den Winter? Die Antwort ist einfach: Durch eine geeignete Behausung und Nahrungsquelle.
Nistkasten als Unterschlupf
Der Herbst ist die beste Zeit, um Nistkästen aufzuhängen. Vögel – aber auch Fledermaus und Siebenschläfer – sind hier bereist unterwegs, um sich einen Unterschlupf für den Winter zu suchen. Nistkästen gibt es zu kaufen, man kann sie aber auch selber herstellen. Verwenden Sie dazu ein festes, stabiles Holz und bauen Sie den Nistkasten so, dass zwischen den einzelnen Teilen keine Zwischenräume entstehen. Vorlagen für Nistkästen finden Sie zum Beispiel online. Besonders wichtig bei der Herstellung ist das Loch vorne am Nistkasten. Es sollte mindestens 15 Zentimeter über dem Boden sein und je nach Vogelart unterschiedlich groß. Für Blau- und Tannenmeisen reicht ein Durchschnitt von etwa 28 Millimetern, Kohlmeise, Kleiber und Haussperling benötigen 32 Millimeter. Haben sich die Tiere einmal eingenistet, sollte man sie nicht mehr stören. Sie hatten bereits im Frühling oder Sommer einen Nistkasten hängen? Dann sollten Sie vor dem Herbst auf jeden Fall überprüfen, ob sich darin Eierschalen oder sogar tote Küken befinden. Diese können für neue Mieter eine Gefahr darstellen, da sie Parasiten und Krankheitserreger übertragen können.
Was fressen Vögel im Winter?
In den warmen Jahreszeiten fressen Vögel Insekten, aber was machen sie im Winter? Die Tiere, die sich nur von Insekten ernähren, fliegen in den Süden. Jene Vögel, die hierbleiben, weichen auf Körner und Samen aus. Samen von Bäumen oder Kräutern werden für sie zur Hauptnahrungsquelle, doch wenn diese auf den Boden fallen, wird die Beschaffung durch Schnee und Frost erschwert. Hier können Sie es den Vögeln einfacher machen, indem Sie Gartensträucher wie Eberesche, Weißdorn und Zierapfel ansetzen.
Natürlich kann man auch auf Futterhäuschen oder Fettknödel zurückgreifen. Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Zaunkönig, Amsel und Star freuen sich über Rosinen und Mehlwürmer. Körnerfresser wie Fink, Gimpel, Zeisig und Sperling lieben Sonnenblumenkerne oder Erdnüsse. Achtung: Verfüttern Sie auf keinen Fall Brot oder Speisereste. Diese enthalten neben Salz weitere Gewürze, die für Vögel tödlich sein können.
Vorsicht ist geboten! Auf offene Futterhäuschen, in denen das Futter offen herumliegt, sollte man verzichten: Durch den Kot der durchlaufenden Tiere können Krankheiten verbreitet werden. Greifen Sie lieber zu Silofutterhäusern oder Futtersäulen.
Vom Spätherbst bis zum Winterende
Bei der Frage nach dem Wann gehen die Meinungen auseinander. Manche Experten sagen, Vögel sollten das ganze Jahr gefüttert werden, da sie durch die Industrialisierung und Ausbreitung der Menschen immer weniger natürliche Futterstellen zur Verfügung haben. Andere wiederum meinen, dass Vögel nur im Winter gefüttert werden sollten. Fakt ist, dass es Vögel im Winter besonders schwer haben, weil sie tatsächlich keine Nahrung finden. Wer also im Winter füttern möchte, sollte auf jeden Fall im Spätherbst damit beginnen und die Fütterung bis zum Winterende durchziehen. Vögel verlassen sich auf die Futterstellen und kommen immer wieder zu ihnen zurück. Wenn diese verschwinden, besteht die Gefahr, dass sie in kürzester Zeit verhungern. Als idealer Platz für Futterstellen eignet sich eine freistehende Fläche, damit sich keine Katzen unbemerkt anschleichen können. Im Idealfall sollten Sträucher und Hecken in der Nähe sein, in denen sich die Vögel verstecken können.