Sonnenuhr für den Garten
Sie gehört zu den ältesten Instrumenten der Wissenschaft und wird heute noch verwendet – die Sonnenuhr. Zwar wird sie mittlerweile von Armbanduhren oder Handyuhren abgelöst, aber dafür macht sie im Garten als Dekoration ganz schön was her! Und sie sieht ja nicht nur gut aus, sondern kann auch was! Ausgefeilte Modelle etwa können sogar die einzelnen Jahrestage anzeigen. Wir zeigen, wie ihr mit einfachen Mitteln eine Sonnenuhr für den Garten basteln könnt. Und welche Jahreszeit eignet sich hierfür besser als der Sommer? Doch bevor wir mit dem Bauen loslegen, gibt’s noch ein paar Infos zur Sonnenuhr.
Das Grundprinzip einer Sonnenuhr ist klar: Ein Stab – der sogenannte Polstab – wird in einem bestimmten Winkel ausgerichtet und wirft je nach Tageszeit einen anderen Schatten. Anhand dieser Schatten kann die Uhrzeit abgelesen werden. Sonnenuhren wurden bereits vor mehreren tausend Jahren verwendet. In Ägypten, im Tal der Könige, wurde zum Beispiel eine steinerne Sonnenuhr entdeckt, die 3.000 Jahre alt ist. Und auch in China tauchten bereits vor etwa 2.500 Jahren die ersten Sonnenuhren auf. Damals wurden noch Stäbe in die Erde gesteckt, die dann einen Schatten warfen.
In Europa kamen Sonnenuhren etwa 300 v. Chr. an, vor allem Rom gilt als Quelle. Von dort aus verbreiten die Römer das Wissen um Sonnenuhren in ganz Europa. Heute gibt es allerlei verschiedene Modelle – vom einfachsten bis zum komplexesten. Unser Bastelprojekt wird eine sehr einfache Variante. Dadurch werden die Stunden z. B. im Winter nicht richtig angezeigt, wegen der Zeitumstellung, dafür macht das Basteln aber umso mehr Spaß. Also los geht’s!
Sonnenuhr basteln
Ihr benötigt:
- Eine Basis, besonders gut im Garten sieht Holz aus. Die Scheibe eines Baumstammes etwa, oder gleich ein ganzer Baumstumpf. Je nachdem, was euch zur Verfügung steht.
- Einen Holzstab, der nicht zu dick sein und etwa 30 bis 40 Zentimeter lang sein sollte.
- Ein Geodreieck und langes Lineal
- Einen Bleistift
- Einen wasserfesten Stift
- Eventuelle einen Lack zum Versiegeln
- Bohrmaschine oder kleine Säge
- Leim
- Kompass oder Handy-App
Zuerst markiert ihr die Stelle auf dem Holz, an die der Stab später hinsoll. Das kann z. B. die Mitte der Scheibe sein oder der obere Bereich. Er sollt auf jeden Fall nicht zu weit unten angebracht werden, da wir ja noch Platz für die Zeitmarkierungen benötigen.
An der markierten Stelle legt ihr nun euer Geodreieck an. Der Nuller liegt dabei genau auf der Markierung (die Spitze des Geodreiecks sollte nach unten zeigen). Jetzt macht ihr rund um das Geodreieck alle 15 Grad eine Markierung, hier kommen später die Uhrzeiten hin. 15 Grad sind es deshalb, weil wir dir 360 Grad der Platte durch 24 dividieren, um die Stunden zu erhalten.
Sind die Markierungen gezeichnet, können sie mit der Markierung in der Mitte verbunden werden. Es ergeben sich Sonnenstrahlenartige Linien.
Jetzt zum Stab: Dieser muss schräg angebracht werden, damit er sich parallel zur Erdachse befindet. Das klingt jetzt vielleicht kompliziert, dabei ist es sehr einfach! Ihr findet einfach heraus, auf welchem Breitengrad sich euer Wohnort befindet. Bruck an der Mur liegt zum Beispiel bei 47 Grad. Und in diesem Winkel schneidet ihr den Stab mit der Säge ab und leimt ihn an die Markierung. Ihr könnt an Stelle der Säge auch eine Bohrmaschine verwenden. Dann bohrt ihr einfach ein Loch an die Stelle der ersten Markierung und steckt den Stab dort hinein. Bei Bedarf kann der Stab mit dem Loch verleimt werden.
Jetzt stellt ihr eure Sonnenuhr an ein sonniges Plätzchen und richtet das Ende des Stabes nach Norden aus. Danach könnt ihr zu jeder vollen oder halben Stunde die richtige Zeit auf der Scheibe notieren und überprüfen, ob der Schatten mit den vorgezeichneten Linien zusammenpasst (wenn sie nicht passen könnt ihr sie einfach korrigieren).
Habt ihr alle wichtigen Zeiten eingezeichnet, könnt ihr alles mit wasserfestem Stift nachziehen und eventuell mit Lack versiegeln. Und beim nächsten Gartenbesuch könnt ihr eure Gäste mit der selbstgemachten Sonnenuhr beeindrucken. Was für ein Hingucker!